Technisch gesehen unterscheiden sich die Bessa R2A und R3A lediglich durch das Suchersystem. Die R2A hat 0,7-fache Suchervergrößerung und eingespiegelte Begrenzungen für 35mm, 50mm, 75mm und 90mm Objektive während das Modell R3A eine 1,0-fache Suchervergrößerung und eingespiegelte Begrenzungen für 40mm, 50mm, 75mm und 90mm Brennweiten hat. Die Auswahl der eingespiegelten Objektivbegrenzungen muss allerdings manuell auf das angesetzte Objektiv abgestimmt werden. Vergisst man diese Einstellung, dann kommt irgendwas aufs Bild weil eben die eingespielte Begrenzung nicht stimmt. Ist man von der Leica-M die automatische Einspiegelung der Begrenzungen für das verwendete Objektiv gewöhnt, gibt es am Anfang teilweise Konfusion, weil nach dem Objektivwechsel der Blick in den Sucher noch immer dieselben Formatbegrenzungen zeigt. Irgendwann vergisst man nicht mehr auf das Umschalten und von da an hat man ein unverkrampftes Verhältnis zur Bessa. Die Fokussierung geht schnell und präzise vor sich, auch bei schlechten Lichtverhältnissen ist der Messsucher schön hell, das kennt man ja von anderen derartigen Systemen. Die Informationen im Sucher sind als rote LED-Anzeige ausgebildet, angezeigt werden allerdings nur Verschlusszeiten und keine weiteren Informationen. Der Sucher ist übrigens auch für Brillenträger akzeptabel, wenn auch nicht optimal.
Die Bessa R3A ist eine elektronische Kamera, die von zwei Stück LR44 Knopfzellen mit Energie versorgt wird. Ohne Batterien geht gar nichts, denn der Verschluss der Bessa R3A ist elektronisch gesteuert. Es handelt sich dabei um einen hochmodernen vertikal ablaufenden Metallschlitzverschluss, der neben einem Zeitenbereich von 1 bis 1/2000 Sekunde auch eine brauchbare 1/125 Sekunde als Blitzsynchronzeit zustande bringt. Auch wenn man mit einem Objektiv wie dem Nokton 40mm/1.4 überwiegend Available-Light-Fotografie betreiben wird, es ist ganz nützlich auch eine brauchbare Synchronzeit zur Verfügung zu haben, wenn man sie einmal braucht. Schön, dass auch an Fotografen mit einer Studioblitzausrüstung gedacht wurde: Es gibt neben dem Mittenkontakt auch einen Anschluss für ein Synchronkabel. Der Synchronkabelanschluss liegt an der linken Seite der Kamera, wobei auch Voigtländer auf eine fummelige Plastikabdeckung setzt, die den Anschluss schützen soll und die spätestens nach dem ersten Shooting verloren ist. Die Belichtungsmessung erfolgt, ähnlich wie bei den Leica M-Kameras, durch das Objektiv, auch die R3A hat eine Messzelle, die über einen hellgrauen Hilfsverschluss reflektiertes Licht für die Ermittlung der richtigen Belichtung auswertet.