Die Konica EE-Matic hat eine angenehme Größe, ist aber mit 540 Gramm Gewicht alles andere als leicht, weil die Kamera aus viel Metall, etwas Glas und ganz wenig Kunststoff besteht. Die Bedienung im Automatik-Modus ist einfach: scharf einstellen und auslösen. Bei normalem Tageslicht wars das dann auch schon. Unterschreitet die korrekte Belichtung 1/30 Sekunde bei Blende 2,8 wird eine rote Scheibe im Sucher angezeigt und der Auslöser blockiert. Überschreitet die korrekte Belichtung 1/250 Sekunde bei Blende 22 wird trotzdem ausgelöst und Überbelichtung in Kauf genommen. Allerdings war das zu Zeiten der EE-Matic mit damals üblichen Filmempfindlichkeiten von ISO 25 oder 50 eher weniger oft zu erwarten. Über den Messsucher braucht man ebenfalls nicht zu meckern. Zwar ist er bei meinem Exemplar etwas gelblich gefärbt, ich kann damit präzise und schnell scharfeinstellen auch wenn das Licht einmal nicht ganz so gut ist. Den Rest erledigt das Objektiv. Ein Vierlinser, dessen Brennweite von 40mm eine sehr ausgeglichene Leistung ermöglicht. Das Hexanon ist bei allen Blenden bis in die Ecken schön scharf und auch für Farbnegativfilm ausreichend kontrastreich. Es schlägt sich auch bei tückischen Gegenlicht- oder Seitenlichtaufnahmen recht wacker, vermutlich weil die Frontlinse recht tief im Objektivtubus versenkt ist. Für eine eher einfache Kamera wurde da ein sehr gutes Objektiv verbaut.
Die EE-Matic hat zu den preiswerteren Aufnahmegeräten gezählt und doch hat der Hersteller auf hohe Qualität geachtet. Immerhin hat meine EE-Matic etwas mehr als ein halbes Jahrhundert auf dem Buckel und es sind nur Kleinigkeiten, die nicht mehr so funktionieren, wie sie sollen. So ist der Sucher bei mir leicht angelaufen. Ein lösbares Problem, nur will ich die Kamera nicht aufschrauben. Irgendwann in 54 Jahren hat sich die Zeigeranzeige für den Belichtungsmesser verabschiedet. Der Zeiger steckt knapp oberhalb der 1/30-Sekunden-Markierung und bewegt sich kaum. Möglich das der Zeiger nur durch Schmutz verklemmt ist, aber auch gut möglich dass die Kamera einmal einen Schlag abbekommen hat und das Messwerk deshalb blockiert ist. Die Belichtungsautomatik funktioniert aber einwandfrei und das ist ein Grund das Gehäuse nicht zu öffnen. Die Lichtdichtungen sind schon längst verrottet und zu Staub zerfallen, das Kameragehäuse ist aber ohne sie lichtdicht. Wieder einmal die Bestätigung, dass Konstrukteure - nicht nur bei Konica - Lichtdichtungen eher als Unterstützung vorgesehen haben. Die mir geschenkte Kamera habe ich nach mindestens zehn Jahren im Schrank problemlos wieder in Betrieb nehmen können.