Das eingebaute Blitzgerät ist ein Punkt, der an der Ricoh 35R nicht optimal ausgefallen ist obwohl es verschiedene Blitzfunktionen gibt. Zwar informiert eine orange LED wenn es Zeit wird das Blitzgerät zu verwenden, die Leistung des integrierten Blitzgerätes reicht aber gerade für eine Reichweite bis zu etwa 2 Meter. Sind Objekte weiter entfernt werden die Aufnahmen sehr oft unterbelichtet. Ob der Grund dafür die Belichtungsmessung der Kamera oder die Leistung des Blitzgerätes ist, konnte ich nicht herausfinden. Abhilfe schafft ein externes Blitzgerät wie z.B. ein Metz BC-6 der mit Leitzahl 20 (ISO 100) sowohl von der Leistung als auch von der Ausstattung und Größe gut zur Kamera passt. Der Nachteil dabei ist, dass man ein zusätzliches Teil mit sich herumschleppen muss.
Fotografieren mit der Ricoh 35R ist eine unspektakuläre Sache. Die Kamera erregt kaum Aufsehen und man könnte sogar völlig unbemerkt fotografieren, wenn da nicht der laute Motorantrieb wäre. Der Filmtransport ist nicht zu überhören und beginnt seine Arbeit unmittelbar nachdem die Belichtung abgeschlossen ist. Leider gibt es keine Möglichkeit den Transport abzuschalten oder verzögert ablaufen zu lassen. Das Gehäuse ist hinsichtlich der Abmessungen zwar kein Winzling, lässt sich aber ganz gut in einer Jackentasche verstauen wenn man Wert auf möglichst wenig Ausrüstung legt. Ein Pluspunkt ist die Stromversorgung. Die Kamera bezieht ihre Energie aus zwei Mignon-Batterien oder Akkus, was nicht nur preiswert ist sondern auch die Nachbeschaffung unterwegs erheblich vereinfacht.
In Verbindung mit dem Ewa-Marine U-AM Unterwassergehäuse (Preis ca. € 50,--) kann man die Ricoh 35R sehr gut zum Schnorcheln oder in extrem feuchter Umgebung einsetzen. Gerade bei Unterwasseraufnahmen kommt man mit der Kamera gut zurecht und die Bedienung ist auch für weniger versierte Anwender einfach. Da sich die Objektivbrennweite unter Wasser etwa um den Faktor 1,3 verlängert, wird das Weitwinkelobjektiv zu einem 40mm Normalobjektiv. Die Entfernung stellt man manuell zwischen 1,2 und 2,5 Meter ein, weil der Autofokus unter Wasser nicht ordentlich arbeitet. Das ist kein Mangel der Ricoh 35R sondern physikalisch bedingt. Die Belichtung bleibt auf Programmautomatik allerdings mit zugeschaltetem Blitz. Der Blitz ist deshalb zu empfehlen, weil er den unter Wasser sehr bald auftretenden Blaustich zumindest etwas mildert. Manko ist auch hier die relative schwache Blitzleistung, trotzdem gelingen mit einem 400-ISO-Negativfilm durchaus brauchbare Unterwasseraufnahmen im Bereich von 60cm bis etwa 2 Meter.