Die seinerzeit kleinste Kleinbildkamera der Welt ist auch heute noch eine gute Wahl wenn man eine Kamera immer dabei haben möchte. Dazu tragen die robuste Bauweise und die hervorragenden Objektive bei. Über die Rollei 35 Kameras ist schon viel geschrieben worden, ich erspare mir also hier eine weitere Aufzählung technischer Details.
Wer sich an das Zigarettenschachtel-Design mit den teilweise seltsamen Designkompontenen wie dem Aufzugshebel auf der linken Seite und dem Blitzschuh an der Kameraunterseite gewöhnt, bekommt eine zuverlässige Kamera, die bei jeder Witterung einsatzbereit ist. Die 40mm-Objektive haben eine praktisch vernachlässigbare Verzeichnung und stellen auch hohe Ansprüche an die Abbildungsleistung zufrieden. Einzig an das relativ genaue Abschätzen der Entfernung muss man sich gewöhnen. Vor allem wenn man das 2,8-Sonnar-Objektiv mit offener Blende benutzt ist Genauigkeit gefragt sonst gibt es unscharfe Bilder oder die Schärfe an der falschen Stelle. Ab Blende 8 verliert die genaue Schätzung der Entfernung ihre Bedeutung und man kann dann dank zweier Schnappschuss-Einstellungen bei 2 und 6 Metern schnell auf verschiedene Situationen reagieren.
Blitzaufnahmen mit einer Rollei 35 sind eine eigene Sache. Der Blitzschuh befindet sich an der Unterseite der Kamera. Entweder man nimmt Blitzlicht von unten in Kauf, was manchmal tolle Effekte ergibt, meist aber nicht so gut aussieht, oder man stellt die Kamera bei Blitzaufnahmen auf den Kopf. Das ist zwar gewöhnungsbedürftig, dafür ist die Charakteristik des Blitzlichts wieder normal. Oder man verzichtet auf den Einsatz von Blitzlicht und weicht auf hochempfindliches Filmmaterial aus.
Früher waren das der Fujicolor Superia 800 (Farbnegativ) beziehungsweise der
Neopan 1600 Professional (SW). Aktuell stehen nur mehr der Kodak Portra 800,
der TMax 3200 und der Ilford Delta 3200 zur Auswahl, alle anderen
hochempfindlichen Filme gibt es nicht mehr.