Samsung Yepp YH-999 Portable Media Center
Vorwort:

Die Medienwelt wächst zusammen. Hatte man früher Geräte, die zum Beispiel eindeutig dem Bereich Fotografie oder Video zugeordnet werden mussten, so verschwimmen heute die Grenzen. Die neuen Portable Media Center verbinden Audio-, Video- und Fotowiedergabe in einem Gerät, darum sind sie auch für den Bereich Fotografie von Interesse und darum sollte man auch den einen oder anderen Blick darauf werfen. Der nachfolgende Bericht erschien in einer Elektronik-Fachzeitschrift und nicht wie die meisten anderen Beiträge auf dieser Homepage in einer Fotozeitschrift. Da der Samsung Yepp YH-999 auch für Fotografie verwendbar ist, wird dieser Bericht auch unter "Fotografie" eingeordnet.
Wer viel auf Reisen ist, der wird öfters auch Wartezeiten in Kauf nehmen müssen. Man denke da an verspätete Flüge, die in den Hauptreisezeiten eher die Regel als die Ausnahme sind, oder an die chronisch unpünktlichen Eisenbahnen. Solche Wartezeiten will man natürlich auf möglichst angenehme Art hinter sich bringen. Als Zeitvertreib standen bisher das gute alte Buch, ein Notebook, ein Mobiltelefon, ein Cassettenspieler oder ein tragbarer CD-Player zur Verfügung. Ich kann mich noch gut an meinen ersten Sony Walkman erinnern, der mich als Jugendlicher Ende der siebziger Jahre, sehr zum Leidwesen meiner Eltern, überall hin begleitet hat. Im meinem Gepäck gab es damals eine Menge Musik-Cassetten, die meist ohne Hülle in die Tasche geworfen wurden und die sich schon während der Reise mit dem einen oder anderen heftigen Bandsalat verabschiedet haben. Eine Verbesserung hinsichtlich Tonqualität und Haltbarkeit der Medien brachte dann etliche Jahre später mein erster Discman. Auch damit war ich einige Zeit zufrieden bis mich schließlich leistungsfähige Notebooks auf meinen Reisen begleiteten. Endlich konnte ich damit nicht nur meine Texte schreiben und Tabellen bearbeiten, sondern auch Musik, Videoclips und ganze Filme abspielen. Multimedia hieß das Zauberwort bei Notebooks Mitte der neunziger Jahre, die Tonqualität war in Ordnung, die Filme bunt und ruckelten nur noch ganz wenig. Eigentlich hätte man rundum zufrieden sein können, wäre da nicht die Hardware gewesen. Notebooks sind, bis auf wenige Ausnahmen, auf Reisen immer noch recht groß und man muss meist das gesamte System hochfahren nur um eine Audio-CD zu hören oder sich einen Film anzusehen. Auch die Batterielaufzeiten sind nach wie vor nicht optimal, denn gerade bei der Wiedergabe von Filmen werden meist alle Prozessorressourcen benötigt und damit saugt man schnell den größten Akku leer. Nach durchschnittlich rund zweieinhalb bis drei Stunden Spielfilm ist bei einem Multimedia-Notebook der Akku verbraucht.
Für alle Reisenden, Verspielten, Kinder und Freaks hat die Unterhaltungsindustrie jetzt endlich eine Lösung gefunden. Sie heißt Portable Media Center und ist im Wesentlich nichts anderes als eine Abspielplattform für verschiedene Audio und Videoformate in der Größe einer Zigarettenschachtel. Das Konzept ist einfach: Man nehme (oder konstruiere) ein Betriebssystem, welches nur für diesen Zweck geeignet ist, kombiniere es mit einer klitzekleinen aber feinen Hardware und verpacke es in einem kleinen, eleganten Gehäuse mit großem Bildschirm. Eines der ersten Geräte dieser Art wird der Samsung Yepp YH-999 sein, von dem ich mir einen Prototyp verschafft habe und den ich seit Anfang August 2004 im Einsatz habe.
Gleich vorweg: Das mir zur Verfügung stehende Gerät ist ein Prototyp oder Vorserienmodell mit Windows-Mobile in der Version 0.0 bei dem das Gehäuse ein wenig anders als bei den in Prospekten oder im Internet verfügbaren Unterlagen aussieht. Die Verarbeitung des Gerätes ist tadellos, die Stabilität des Betriebssystems ist für eine Version 0.0 geradezu erstaunlich, der einzige Fehler ist, dass extrem selten bei der Wiedergabe von Spielfilmen der Ton aus dem Tritt kommt und dann irgendwie unrein klingt bzw. das Betriebssystem beim Disconnect von der USB-Schnittstelle ganz einfach abstürzt. Das ist bisher zwei oder drei Mal passiert, Datenverlust gab es keinen und den unreinen Ton kann man durch einen kurzen Druck auf die Vor- oder Zurück-Taste wieder in Ordnung bringen. Ein zukünftiges Firmware-Update wird diese Probleme wahrscheinlich beheben. Auch wenn man dem Software-Riesen aus Redmond kritisch gegenüber steht muss man zugeben, dass hier saubere Arbeit geleistet wurde. Ich habe mir anfangs mehr Probleme erwartet doch der Samsung YH-999 hat sich auf bisher drei längeren (Flug-)Reisen (mit Verspätungen) als zuverlässig und absolut problemlos herausgestellt.

Ganz oben ein JPEG-Foto, in der Mitte ein Standbild aus einem WMV-Videoclip: Die Bildqualität ist sogar auf den (abfotografierten) Screenshots brauchbar, das Display würde ich als ausgezeichnet einstufen. Ganz unten: Audio-Dateien werden nach verschiedenen Kriterien sortiert (inkl. persönlicher Playlist).

Trotz Software-Version 0.0 ist das Portable Media Center ein verlässlicher Begleiter, es hat bisher kaum Probleme mit dem Betriebssystem gegeben.
 
Quadratisch, praktisch, gut: Durch das Aluminiumgehäuse ist der Samsung Yepp YH-999 sehr robust, die Bedienelemente sind logisch angeordnet. Die Anschlüsse für Kopfhörer und Video-Out sind für 3,5mm-Stereo-Klinke ausgelegt und damit kompatibel zu allen anderen Audio- und Video-Geräten. 
 
 
 
 
 
Plus:

- Interessantes und praxistaugliches Konzept
- robustes Aluminiumgehäuse
- großer 3,5 -TFT-Monitor mit toller Bildqualität
- gute Anbindung an den PC über USB 2.0
- einfache Bedienung
- durchdachte Details wie z.B. integrierter Standfuß
- eingebauter Lautsprecher
- 3,5mm-Stereo-Klinke für Kopfhörer
- Video-Out



Minus:

- Batterielaufzeit könnte länger sein (5 bis 6 Stunden)
- Bedienelemente könnten etwas größer sein
- wechselbarer Akku (würde die Möglichkeit geben länger mobil zu bleiben)
Der Hauptschalter des Samsung YH-999 sitzt versteckt unter dem ausklappbaren Standfuß an der Rückseite des Gerätes.
Fotos können in verschiedenen Ordnern abgelegt werden, innerhalb der Ordner können entweder einzelne Fotos betrachtet oder alle Bilder als Diaschau abgespielt werden.
Oktober 2004
 
Alle Fotos auf dieser Seite: Copyright Josef Tröszter
 
 
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Zum Lieferumfang kann ich leider gar nichts sagen, mein YH-999 wurde mir zwar in einer Verkaufsverpackung übergeben, beim Gerät war aber nur ein Netz-/Ladegerät, ein USB-Verbindungskabel, eine (nicht zum YH-999 passende) CD-ROM und ein Kopfhörer dabei. Der YH-999 scheint zwar Anschlüsse für einen speziellen Kopfhörer mit Fernbedienung am Kabel zu haben, bei meinem Gerät war aber nur ein normaler Hörer dabei. Ich erwähne das deshalb, weil dieses Ding dem YH-999 absolut unwürdig ist und die Klanqualität mich irgendwie an ein Multimedia-Mobiltelefon erinnert hat. Das Netz-/Ladegerät ist eine Universalausführung mit einem Weitbereichseingang von 100 bis 240 Volt, daher auf Reisen gut einsetzbar und damit praxistauglich. Eine Schutzhülle oder Transporttasche war nicht dabei, ich transportiere den YH-999 in einer ausgedienten Digitalkamera-Bereitschaftstasche, er passt zwar nur annähernd hinein, die Lösung hat sich aber als praktisch erwiesen. Es bleibt abzuwarten, wie der Lieferumfang bei einem Seriengerät aussieht, ich empfehle aber allen Käufern zumindest eine Schutzhülle anzuschaffen, sonst ist das große Display wahrscheinlich bald voll von Kratzern.

Auch über das Innenleben des Samsung YH-999 liegen mir keine genauen Daten vor. Nach einigen Recherchen im Internet konnte ich mir folgende technische Ausstattung zusammensuchen: 400 MHz RISC/XScale-Prozessor, 20 GB Festplatte im 1,8 -Format, 3,5 -TFT-Farbdisplay mit 65.000 Farben, Windows Mobile für Portable Media Center Betriebssystem. So weit, so gut, wenn das Gerät funktioniert und ordentliche Leistung bringt, ist fast egal was drinnen steckt.

Wenn man den Samsung YH-999 ausgepackt hat, stellt man fest, dass auf der integrierten 20 Gigabyte großen Festplatte nichts außer dem Betriebssystem drauf ist. Die Software in Form von Audiotracks und Videoclips muss man sich also (na klar) selbst besorgen und irgendwie auf den YH-999 bringen. Die einfachste Möglichkeit dazu ist der Windows Media Player 10, den es bereits in der endgültigen Version gibt und den ich mir mangels passender YH-999-CD-ROM aus dem Internet gesaugt habe. Das ist kostenlos, völlig legal und dauert beim Komplettpaket mit einer Breitbandverbindung weniger als 10 Minuten. Die Installation des Media Player 10 unter Windows XP Professional dauert dann nochmals ein paar Minuten und wenn sie abgeschlossen ist, kann man schon mit dem Datentransfer beginnen.
Der YH-999 akzeptiert nur die folgenden Datenformate: MP3 und WMA für Audio, JPEG für Fotos und WMV für Videos. Das ist zwar ausreichend, Videos benötigen aber zur Konvertierung ins WMV-Format mitunter eine Menge Zeit. Bei Audio ist der Media Player 10 zwar in der Lage Tracks aus einer Audio-CD in das WMA-Format umzuwandeln, bei mir hat es aber einige Probleme mit dem im Media Player 10 integrierten Kopierschutz gegeben obwohl ich nur gekaufte, originale Audio-CD-ROMs verwendet habe. Ich möchte dazu anmerken, dass ich als Besitzer einer (britischen) High-End-Musikanlage nichts vom Musiksaugen aus illegalen Internet-Quellen halte und mir meine Audio-CDs noch leisten kann. Ebenso wenig halte ich aber von der Bevormundung durch die Entertainment-Industrie mit aberwitzigen Copyright-Management-Systemen, die mir sogar das Kopieren eines legal erworbenen Datenträgers auf mein eigenes Abspielgerät erschweren oder unmöglich machen. Daher bin ich von Anfang an auf MP3 umgestiegen und habe jene Audio-CDs, die ich auch auf dem YH-999 haben wollte mit dem MP3-Producer von MP3Developments (www.mp3developments.com) hergestellt. Damit war die bei der Übertragung mit dem Media Player 10 so oft erfolgte Kopierverweigerung von WMA-Dateien Geschichte.

Wie schon erwähnt muss man Videos, die nicht im WMV-Format vorliegen in dieses umwandeln. Dazu habe ich aus Gründen der Bequemlichkeit den in Windows XP integrierten Movie Maker verwendet, der Fremdformate konvertiert bzw. vom VHS-Recorder direkt im WMV-Format aufnimmt. Eine Lösung, die bei der Auflösung von 320x240 des Samsung YH-999 qualitativ völlig ausreicht und vor allem benutzerfreundlich abläuft. Auch für den Movie-Maker verdienen die Microsoft Entwickler Lob, schließlich ist die Software im Betriebssystem enthalten, einfach zu bedienen und erfüllt ihre Aufgabe voll und ganz.
Fotos müssen im JPEG-Format vorliegen, die Komprimierung ist dabei nicht so wichtig, ich habe allerdings die zur Speicherung im Samsung YH-999 vorgesehenen Dateien immer etwas bearbeitet. Nach einigen Tests habe ich herausgefunden, dass man ruhig die Farbsättigung anheben und den Kontrast ein wenig absenken kann. Die Dateien wurden auch auf die 320x240 Auflösung angepasst und wenn erforderlich auch gedreht, damit Hochformataufnahmen auch richtig vom Player wiedergegeben werden.

Sind alle Inhalte fertig vorbereitet, kann man mittels des Windows Media Player die Übertragung starten. Der Media Player legt automatisch Playlists an, sortiert Musikstücke nach Interpreten und Alben und synchronisiert die Inhalte im Computer mit den Inhalten im Samsung YH-999. Das ist bequem und läuft, wenn gewünscht, automatisiert ab. Einzig die Logik, die hinter der Einordnung von Audio- und Video-Tracks steht ist von der Qualität der Informationen im ID-Tag eines MP3-Titels abhängig. Wer Wert auf Ordnung und Vollständigkeit legt, sollte sich entweder Software besorgen, die über das Internet die ID-Tags aktualisieren kann. Der MP3Producer besorgt das z.B. über FreeDB oder man kann mit einer Software wie Ufony die ID- und ID3-Tags auch manuell editieren. Das ist zwar mühsam, sorgt aber für Logik und Ordnung in der Medienbibliothek des Samsung YH-999.

Wer nicht alle Arbeit dem Media Player 10 überlassen möchte, der kann auch direkt auf die Festplatte des Samsung YH-999 zugreifen und Dateien kopieren. Über die Funktion Portable Media Devices in der Systemsteuerung von Windows XP kann wie auf dem Arbeitsplatz der Zugriff auf die Daten des YH-999 erfolgen. Einziger Wermutstropfen: Die Verwendung als Wechselfestplatte ist nicht möglich, man kann keine Programme speichern bzw. auch nicht direkt von der Festplatte des YH-999 ausführen. Es ist aber möglich die nicht für Audio/Video genutzte Kapazität der Festplatte für Datentransporte zu verwenden. Man kann z.B. einen Ordner Daten anlegen und dort auch Word-Files oder andere Dateien speichern auf die man zwar nicht über das Media Center zugreifen kann, die aber an jedem Computer zur Verfügung stehen, der den Samsung YH-999 erkennt. Die Datenübertragung über die USB 2.0 Schnittstelle ist mit theoretischen 480 Mbps auch für lange Spielfilmdateien adäquat, eine Firewire-Schnittstelle erübrigt sich damit.
Hat man also die gewünschten Audio-, Foto- und Video-Dateien gespeichert und den Akku voll geladen, dann kann man schon auf Reisen gehen. Die auf der Packung angepriesene Superb Audio Video Quality stimmt. Bild- und Tonqualität des Samsung YH-999 sind auf höchstem Niveau wenn die Qualität des Ausgangsmaterials stimmt. Mich hat überrascht, welche Wiedergabequalität auf dem 3,5 -TFT-Monitor mit 320x240 Pixel erzielbar ist. Man merkt ganz klare Unterschiede zwischen Videos, die von z.B. DVD, einem hochwertigen VHS-Band oder einem VHS-Band mit schlechter Qualität stammen. Genauso verhält es sich auch mit Audio-Dateien, MP3 klingt nur dann gut, wenn die Datenreduktion nicht zu groß wird (> 128 kbps). Der Bildschirm ist ausreichend groß, die Helligkeit ist in Innenräumen mehr als ausreichend, so dass man sie zur Batterieersparnis sogar etwas reduzieren kann, will man sich aber einen Film z.B. im Freien ansehen, muss man auf höchste Helligkeit schalten. Meines Erachtens nach ein sehr gutes bis exzellentes Display, man muss sehr wohl zugeben, dass es hinsichtlich Helligkeit nicht mit dem Sonnenlicht aufnehmen kann, aber innerhalb des technisch Machbaren sicher zu den feineren Displays gehört.

Auch die Klangqualität überzeugt wenn man eine vernünftige MP3-Komprimierung wählt. Bedingt durch die 20 Gigabyte große Festplatte wird man auch in Verbindung mit etlichen Spielfilmen und Videoclips hinsichtlich des Platzangebotes nicht zu hohen Komprimierungsraten gezwungen. In Verbindung mit einem guten Kopfhörer ein Musikgenuss, der auch anspruchsvolle Hörer durchaus zufrieden stellen kann. Die Sortierung nach Alben, Interpreten und Playlists ist benutzerfreundlich, man findet auch bei sehr vielen Musikstücken relativ einfach den gesuchten Titel. Die Bedienung der Tasten ist noch komfortabel, nach meinem Geschmack könnten die Bedienelemente des YH-999 aber schon etwas größer sein (vielleicht habe ich aber auch zu große Finger).

Der Samsung YH-999 eignet sich auch als mobiles Fotoalbum. Die Bildqualität ist dann hervorragend, wenn man die Bilddateien auf das Wiedergabeverhalten des Displays mit etwas mehr Farbsättigung und etwas weniger Kontrast abstimmt. Diese Werte sind aber für jeden Anwender subjektiv und wahrscheinlich auch zwischen den einzelnen YH-999 unterschiedlich, also können hier keine prozentualen Werte angegeben werden. Die Bilder können thematisch geordnet in Ordnern untergebracht werden. Über ein übersichtliches Menü wählt man zuerst den Ordner aus. Dann besteht die Möglichkeit entweder einzelne Bilder anzusehen oder den YH-999 eine Diaschau mit allen Bildern abspielen zu lassen. Die Diaschau kann jederzeit auch auf Pause geschaltet und danach wieder fortgesetzt werden. Wenn man sich Details oder ein Bild länger ansehen möchte muss man nicht immer die Schau von neuem starten. Die Standzeit beträgt 5 Sekunden, für mich wäre hier die Wahlmöglichkeit 5, 7, 10 Sekunden praxisgerechter und sollte in einer späteren Firmware-Version nachgerüstet werden.
Die Ausstattung des Samsung YH-999 wird durch einen Video-Out-Anschluss, integrierten Lautsprecher und einen integrierten Standfuß abgerundet. Der Video-Out-Anschluss ist zwar ein nettes Feature, schließt man den YH-999 an einen Großbild-TV oder Videoprojektor, dann merkt man aber recht bald die Grenzen von 320x240 Auflösung. Trotzdem gut, wenn man den Anschluss hat, denn auf einem kleineren TV-Gerät (z.B. Hotel-TV) ist die Qualität akzeptabel und man kann auch zu zweit Bilder oder Filme ansehen.

Als letzten Punkt habe ich mir die Stromversorgung aufgehoben. Die ist immer die Achillesferse bei portablen Geräten. Der Samsung YH-999 macht da keine Ausnahme, man muss aber anmerken, dass man am liebsten ein extrahelles TFT-Display und aus einer Akkuladung möglichst 10 und mehr Stunden Energie haben möchte. Bleiben wir realistisch, denn da sieht die mobile Stromversorgung des YH-999 schon ganz anders aus. Das relativ große TFT-Display fordert seinen Tribut und der Lithium-Ionen Akku liefert bei reduzierter Helligkeit gemessene 205 Minuten Energie für den Betrieb. Mit voller Helligkeit habe ich 175 Minuten (entspricht in etwa den Werksangaben) und mit abgeschalteter Beleuchtung 228 Minuten Laufzeit erreicht. Dazu muss ich anmerken, dass es bei sehr hellem Umgebungslicht möglich ist ohne Beleuchtung Videos anzusehen, bequem ist das allerdings nicht, denn man kann gerade das Schemen und Umrisse am Bildschirm erkennen. Verwendet man den Samsung YH-999 als MP3-Player liefert er auf alle Fälle für mehr als 8 Stunden Musik, vorausgesetzt man schaltet das Display ab. Laut Werksangaben soll der Akku bei Audiowiedergabe rund 12 Stunden durchhalten, ich habe so lange Spielzeiten aber noch nie erreicht.
Fazit:

Der Samsung Yepp YH-999 ist der perfekte Alleinunterhalter für unterwegs. Die Fertigungsqualität ist bereits beim Prototyp/Vorserienmodell tadellos und wird demnach auch bei den Seriengeräten kaum schlechter sein. Das Betriebssystem Windows Mobile funktioniert bereits in der Version 0.0 erstaunlich stabil und bietet eine einfache und übersichtliche Bedienung mit einem wohldosierten (und vor allem nicht übertriebenen) Funktionsumfang. Es ist serienmäßig mehrsprachig ausgelegt und kann damit an die Bedürfnisse des Benutzers angepasst werden. Bis auf einige Kleinigkeiten ist die Steuerung der Audio-, Bild- und Videodateien sehr gut. Die Synchronisation PC/YH-999 mittels Windows Media Player 10 ist an und für sich eine gute Lösung, das „Kopierschutz-Kopierrechte-Kopierverweigerungs-Lizenzverwaltungs-Benutzerverärgerungs-Management  werkelt nach meinem Dafürhalten manchmal etwas bizarr und seltsam. Es verärgert den Käufer und Nutzer legaler Datenträger, kann aber mit ein paar Tricks (z.B. MP3 von Audio-CD-Tracks) umgangen werden und erst dann kommt uneingeschränkte Freude auf.

Unterwegs ist der Samsung YH-999 immer für einen da, vorausgesetzt man möchte nicht mehr als etwa drei Stunden Video ansehen oder mehr als 12 Stunden Musik hören. Dann muss er an die Steckdose, denn auf einen wechselbaren Akku hat man (zugunsten der Größe und des Designs?) verzichtet. Der meinem Prototyp/Vorserienmodell beigelegte Kopfhörer ist, gelinde ausgedrückt, von mäßiger Tonqualität, ich habe ihn ganz einfach gegen ein anderes Modell mit besserem Klang getauscht. Die 3,5mm-Stereo-Klinke ist da eine echt durchdachte Lösung!

Ein Portable Media Center ist nicht nur für einen selbst ein toller Reisebegleiter, auch Kinder werfen begehrliche Blicke auf ein solches Gerät. Wenn man bedenkt, wie gut sich der Samsung YH-999 zur Beschäftigung von mitreisenden Kindern eignet ist er trotz der einen oder anderen kleinen Schwäche auf alle Fälle eine Kaufempfehlung wert. Außerdem ist der Einsatz als Kinderbeschäftigung auf Reisen ein zusätzliches Argument um runde 600 Euro für den Samsung YH-999 auszugeben.