Fazit: Mit dem SP-AF 70-200mm/2.8 Di-LD-IF ist es Tamron gelungen ein qualitativ hochwertiges und dabei leistbares Telezoom mit hoher Lichtstärke zu bauen. Es ist gleich gut für APS-C-Aufnahmesensoren, Vollformat-Aufnahmesensoren und Film geeignet und leistet sich keine gravierenden Schwächen bei der Abbildungsleistung. Das insgesamt sehr gelungene Konzept hätte keine Schwächen, wenn da nicht der für aktuelle Verhältnisse langsame Autofokus wäre. Sport- und Actionfotografie ist mit diesem AF-Antrieb nur sehr eingeschränkt möglich. Wer das Tamron 70-200/2.8 für Landschafts- und Reisefotografie verwendet wird dagegen seine Freude haben. Ebenso wenn es um People-Fotografie geht, denn auch da fällt der Autofokusantrieb wenig nicht ins Gewicht. Als Begleiter für Reisen in nahe und ferne Länder bietet sich das Tamron 70-200/2.8 geradezu an, da wurde es auch in der Praxis getestet und da hat es die gestellten Erwartungen erfüllt und manchmal sogar übertroffen. Das ein hochlichtstarkes Objektiv mit einem Verkaufspreis von runden 700 Euro nicht über alle Features einer 2000-Euro-Optik verfügen kann, sollte jedem klar sein. Ob man sich das Tamron 70-200/2.8 kauft, bestimmt einerseits das Anforderungsprofil und nicht zuletzt der Preis. Vergleicht man den Anschaffungspreis eines Nikon AF-S VR 70-200mm/2.8 G-IF-ED von etwa 2.000 Euro mit dem des Tamron-Objektivs, wird einem wahrscheinlich die Entscheidung abgenommen, ob auf einen Bildstabilisator und eine noch robustere Ausführung verzichten kann ist. Entscheidet man sich für das Tamron, dann stimmt das Preis-/Leistungsverhältnis, ein praktisches Einbeinstativ als Bildstabilisator geht sich auch noch aus und für die nächste Reise bleibt auch noch ein bißchen Geld übrig.
Ergänzung im Oktober 2009: Nach zwei weiteren Reisen mit dem Tamron 70-200/2.8 bin ich noch immer sehr zufrieden und dem Praxistest gibt es eigentlich nichts hinzuzufügen, außer das mein Tamron 180mm-Macro immer im Schrank steht - das 70-210 ist das universellere Objektiv.
Ergänzung im Juni 2018: Das Tamron-Objektiv gibt es noch, ich
verwende es aber nur mehr zu speziellen Anlässen, wo ich die Lichtstärke 2.8
brauche. Für meine Reisefotografie habe ich mir ein Nikon AF-P Nikkor
70-300mm/4.5-5.6E ED VR zugelegt. Dieses Objektiv ist optisch exzellent, hat
einen superschnellen Autofokus und ist viel leichter als das Tamron. Die
schwache Lichtstärke kann man bis zu einem gewissen Grad mit dem
mehrstufigen Bildstabilisator ausgleichen. Es passt hervorragend zu meiner
Nikon Df und wird in Verbindung mit einem 16mm-AF-Fisheye-Nikkor und einem
24mm-AFD-Nikkor als leichte und kompakte Vollformatausrüstung für Reisen
eingesetzt.
Ergänzung August 2023: Einige Jahre war das Objektiv
beschäftigungslos, bedingt durch den geringen Zeitwert habe ich es aber
nicht verkauft. Zum Glück, wie ich meine, denn im Juli 2023 ist es für einen
größeren Auftrag reaktiviert worden. Mit nach wie vor ausgezeichneten
Resultaten. Der Autofokus ist noch immer nicht schnell, aber wenn man diese
Funktionalität nicht braucht, gibt es kein Argument, welches gegen dieses
Objektiv spricht. Aktuell gehört ein gut erhaltenes gebrauchtes Tamron
70-200 zum preiswertesten Einstieg in die Welt lichtstarker Tele-Zooms.