Belichtungsmessung für das MC Zenitar-M 2,8/16mm abgleichen
Da die Kamera die Anfangslichtstärke nicht erkennen kann, werden Belichtungswerte ermittelt, die zu unbrauchbaren Ergebnissen führen würden. Meine EOS 33 belichtet um fast 4 Blenden falsch und liefert damit Ergebnisse die weit ausserhalb des Belichtungsspielraumes für Negativfilm liegen. Mit einer relativ einfachen Kalibriermethode lässt sich aber ein Faktor für die jeweilige EOS 30/33-Zenitar-M-Kombination ermitteln:
Erforderliche Geräte: EOS 30/33, Canon-EF-Weitwinkelobjektiv, MC Zenitar-M 2,8/16mm (Non-EF-Objektiv), Normlicht-Leuchtpult
und ein Stativ.
Die Grundidee ist ganz einfach: Durch Vergleichsmessung unter einheitlichen Bedingungen zwischen einem Canon-EF-Objektiv und dem Non-EF-Objektiv soll ein Korrekturfaktor ermittelt werden, der dann über die Belichtungskorrektur oder die Filmempfindlichkeit bei der Verwendung des Non-EF-Objektivs zur Anwendung kommt. Klingt sehr theoretisch, ist es aber nicht, denn den Messaufbau kann man mit einem Stativ und einem Normlichtleuchtpult in einem abgedunkelten Raum vornehmen. Dann ist nur noch ein wenig Rechenarbeit und ein Testfilm erforderlich.
Zuerst kommt die Kamera mit dem EF-Objektiv auf das Stativ und wird auf das Leuchtpult ausgerichtet. Leuchtpulte mit Leuchtstoffröhren sollten zumindest 20 Minuten vorher eingeschaltet sein, damit die Röhren die maximale Helligkeit erreichen. Die Ausrichtung muss formatfüllend sein, es darf also nur die helle Fläche des Leuchtpultes im Sucher sichtbar sein. Die Filmempfindlichkeit wird auf ISO 100 und die Belichtungsmessung auf mittenbetonte Integralmessung eingestellt. Die Belichtung wird auf M gestellt und dann werden die Zeit-/ Blendenkombinationen ermittelt und notiert.
Diesen Schritt wiederholt man mit dem Non-EF-Objektiv. Auch da wird die Kamera samt Objektiv formatfüllend auf das Leuchtpult ausgerichtet. Dann wird die Blende geöffnet und jener Wert eingestellt, den man mit dem EF-Objektiv zuvor ermittelt hat. Bei geringen Abweichungen kann man die Belichtungskorrektur verwenden, bei größeren Abweichungen verstellt man die Filmempfindlichkeit solange, bis die Kamera für die eingestellten Werte eine korrekte Belichtung anzeigt. Zur Kontrolle sollten alle vorher bestimmten Zeit-/Blendenkombinationen durchgegangen werden um die Linearität des Korrekturfaktors zu prüfen.
Als Beispiel: Beim EF-Objektiv und ISO 100 wurde 1/60 Sekunden und Blende 2,8 als richtige Belichtung ermittelt. Beim Non-EF-Objektiv musste die Filmempfindlichkeit auf ISO 8 gestellt werden, damit die Kombination von 1/60 Sekunden bei Blende 2,8 wieder als korrekt angezeigt wird.
Hat man den Korrekturfaktor für eine Filmempfindlichkeit ermittelt, ließe er sich auf rechnerischem Weg auch für jede andere Empfindlichkeit berechnen. Ich empfehle aber die am häufigsten verwendeten Empfindlichkeiten (zumindest ISO 100, 200, 400) auszutesten.
Die Werte kann man sich auf ein Etikett schreiben und auf das Objektiv kleben. Das Unbequeme am Korrekturfaktor ist, dass er bei jeder Verwendung des Non-EF-Objektivs an der Kamera einzustellen ist. Es muss also vor der Verwendung z.B. des MC Zenitar-M der ISO-Wert manuell von z.B. 100 auf 8 reduziert und nach der Verwendung wieder auf 100 zurückgestellt werden. Das macht die Arbeit mühsam, ist aber der einzige Weg das Problem Belichtungsmessung zu umgehen.
Als Kontrolle würde ich noch einen Testfilm empfehlen. Ein preiswerter Diafilm ist die beste Wahl, weil er den geringsten Belichtungsspielraum hat und Fehlbelichtung sofort sichtbar werden. Bei einigen verschiedenen Motiven würde ich Belichtungsreihen (+/- 1/2 Blende) anfertigen, damit eventuelle Ungenauigkeiten des Korrekturfaktors ausgeglichen werden können.