Der Garmin eMap unterscheidet sich vom Konzept her ein wenig vom 12CX, GPS II Plus und GPS III Plus. Die navigatorischen Fähigkeiten treten bei diesem Modell ein wenig in den Hintergrund, wichtig war den Entwicklern scheinbar eine sehr kompakte elektronische Landkarte mit einem relativ großen Display zu entwickeln. Natürlich ist die Positionbestimmung sehr genau und wird akkurat auf der Landkarte angezeigt, viele Funktionen sind aber in den Untermenüs versteckt.
Trotzdem ist der eMap beeindruckend. Man benötigt absolut keine Vorkenntnisse und braucht nur Batterien einzulegen und das Gerät einzuschalten. Wurde die erste Position bestimmt, dann erscheint der Standort auf der Karte. Auch hier wurde das Konzept der integrierten Basiskarte, die mit Feindaten erweitert werden kann übernommen. Um Feindaten in den eMap zu laden ist aber eine eigene Speicherkarte notwendig. Das diese Karte ein spezielles Format hat und dementsprechend teuer ist, liegt auf der Hand. Es bleibt aber jedem überlassen wie viele Feindaten er in den eMap laden kann. Karten gibt es von 8 bis 128 MB Speicherkapazität, auf die 16 MB Karte passen die Feindaten von ganz Österreich oder halb Italien oder von Süddeutschland. Die Karten können aber beliebig oft gelöscht und wieder beschrieben werden.
Die Basiskarte enthält in der Atlantic-Version das hochrangige Straßennetz von Europa, Nordafrika und dem Mittleren Osten, dazu noch die Eisenbahnlinien, Flüsse, Seen und alle wichtigen Orte. In den Speicher des eMap können 500 Wegpunkte und bis zu 50 Routen gespeichert werden. Die automatische Kursaufzeichung speichert 2000 Wegpunkte, 10 Tracks (Kursaufzeichnungen) können auf Dauer gespeichert werden.
Das hochauflösende Display ist beleuchtet, meiner Meinung nach ist diese Beleuchtung ein wenig schwach und bei diffusen Lichtverhältnissen könnte das Ablesen mit einer helleren Beleuchtung besser sein. Die Stromversorgung mit 2 Stück Mignon Batterien erfordert aber offenbar ihren Tribut. Getestet habe ich meinen eMap wie üblich mit Alkaline Batterien der marke Energizer. Damit erreiche ich Betriebszeiten bis zu 12 Stunden. Dieser Wert liegt ziemlich nahe an den technischen Spezifikationen von Garmin.
Das Zubehör ist ebenfalls ein Punkt den man beachten soll: Besitzt man einen 12CX, II Plus oder ein anderes Garmin Gerät mit dem runden Anschlußstecker, dann muß man sich zum eMap neue Kabel besorgen, weil diese einen eckigen Gerätestecker haben. Auch hier war offenbar die Miniaturisierung Grund für diese Änderung.
Der eMap ist ein Gerät für alle, die sich kein fahrzeugspezifisches GPS kaufen möchten und auf straßengenaue Navigation Wert legen. Sind Feindaten geladen, werden sehr gute Genauigkeitswerte erreicht, man hat außerdem den Vorteil das Gerät in verschiedenen Fahrzeugen betreiben zu können. Die Benutzerführung ist einfach und für jeden verständlich. Eine Empfehlung für alle, die sich nicht mit Navigation beschäftigen möchten und trotzdem ein elektronisches Navigationssystem bevorzugen. Aktuell gibt es bessere GPS-Empfänger mit Routingfunktionen und einem größeren Funktionsumfang, als Backup oder Zweitgerät ist der eMap auch heute noch gut zu gebrauchen.